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Seriengröße
Umrüst- / Tuninggrößen
Optik der verschiedenen Größen am P11
 

Umrüst- und Tuninggrößen am P11


Da die serienmäßigen 14" als auch 15"-Felgen im Radhaus des P11 eher "schmächtig" wirken und auch optisch nicht jedermanns Geschmack entsprechen, gibt es im Nachrüstmarkt verschiedenste Leichtmetallfelgen in diversen Größen.
Entscheidend ist der schon erwähnte Lochkreis von 4x114,3 mit der Nabenbohrung von 66mm. 

Die Radanbindung ist identisch mit der der Primera P10 sowie des Almera N16 und Almera Tino V10. 

Bei der Wahl der Größe der neuen Felge ist immer darauf zu achten, dass aufgrund der während der Laufzeit der Modellreihe die Bremsanlage verändert bzw. vergrößert wurde. 

Während bei den P11 "Ur"-Modellen mit Ausnahme des GT auch 14"-Felgen passen, sind bei den meisten (W)P11-120 sowie allen (W)P11-144 15"-Felgen das Minimum.

Bei der Auswahl der favorisierten Radgröße gibt neben den eigenen optischen Vorstellungen weitere wichtige Punkte zu beachten:

1.) notwendige Karosseriearbeiten

    Die Radhäuser des Primera P11 sind mit gewissen Toleranzen auf die serienmäßig verbauten Radgrößen
    abgestimmt.
    Bei der Wahl anderer Felgen, insbesondere bei größeren Felgen mit geringerer Einpresstiefe in Verbindung
    breiteren Reifen, reicht der Abstand zum Kotflügel aber häufig nicht mehr aus.
   

    Insbesondere die beim P11 recht große Bördelkante (nach innen umgelegte Kante des Radlaufes) muss in
    solchen Fällen umgelegt werden ("Bördeln"), bei extremeren Größen wird sogar ein Weiten ("Ziehen") der
    Radläufe notwendig.

    Diese "Platzprobleme" betreffen beim P11 fast ausschließlich die Hinterachse (HA), da die Vorderräder nicht
    so tief einfedern, dass die Reifen die Kotflügel berühren können.
    (eine Ausnahme sind P11 mit INTRAX-Gewindefahrwerk und entsprechend gekürzten Federwegsbegrenzern,
    da hiermit die VA ca. 15-20mm mehr Federweg hat)

    Ab welcher Radgröße Bördelarbeiten erfolgen müssen, ist aufgrund je nach Fabrikat unterschiedlich breit
    ausfallender Reifen schwer vorherzusagen.
    Grundsätzlich ist aber die (häufig verwendete) Reifengröße 215/40/17 auf einer Felge der Et 35 die Grenze,
    ab welcher Bördeln zwingend notwendig wird.
    Mit einem schmal ausfallenden Reifen (z.B.Dunlop Sp Sport 9000) ist auch ohne Arbeiten Platz, bei breit
    ausfallenden Formaten wie dem Conti Sport Contact II ist Bördeln Pflicht.

Im Groben kann man also bei folgenden Größen die erforderlichen Arbeiten wie folgt einschätzen:

 Felgengröße Reifengröße 

keine
Karosserie-
arbeiten

7x15" ET 40-35 185/65/15
195/60/15
7x16"    Et 45-35
7,5x16" Et 45-35
205/45/16
215/40/16
195/55/16
205/50/16
7-8x17" Et 40 205/40/17
215/40/17
Bördelarbeiten
möglich (HA)
7-8,5"x17 Et 35
215/40/17
215/45/17
Bördeln hinterer
Radlauf
7,5x16" Et 15
9x16" Et 30/15 
215/40/16 
7,5-8,5x17" Et 30215/40/17
215/45/17
7,5-8,5x18" Et 35215/35/18
215/40/18
225/35/18
Weiten des
hinteren
Radlaufs
8,5x17" Et 20/15 215/40/17
215/45/17
235/40/17
245/35/17
9-10x17" Et 30/20 235/40/17
245/35/18
8,5x18" Et 30/20 215/35/18
215/40/18
225/35/18
9-10x18" Et 30/20 245/35/18 

 

2.) Einfluss auf das Fahrverhalten

    Im Regelfall wird die Umrüstung im Räderbereich größere Felgendurchmesser und breitere Reifen,
    meist sog. Niederquerschnittsreifen, betreffen.

   Entgegen der Bezeichnung "Leichmetallfelgen" wird allein aufgrund der größeren Dimension das neue
   Rad schwerer als die Seriendimensionen sein.
   Die bringt grundsätzlich mehrere Nachteile mit sich:

    • schlechterer Fahrkomfort
    • höhere Belastungen und Verschleiß an den Fahrwerksteilen
    • schlechtere Beschleunigungs- und Bremswerte durch höhere zu beschleunigende Massen
    • höhere Aquaplaninganfälligkeit
    • (höherer, aber) schmalerer Grenzbereich 

    Je größer der Unterschied zu den Serienrädern ist, desto stärker treten diese negativen Eigenschaften
    zu tage.

    Dem gegenüber stehen die sachlichen Vorteile von größeren Rädern mit breiteren Reifen und niedrigeren
    Querschnitten:

    • durch größere Aufstandsfläche mehr Kontakt zur Straße- entsprechend höhere Kräfte können beim
      Beschleunigen, Kurvenfahren und Bremsen übertragen werden
    • durch den niedrigeren Reifenquerschnitt geringere Schräglaufwinkel, daher exaktere Lenkeigenschaften

    Bei der Wahl des Rades ist demnach auch die eigene Vorstellung vom Fahr- und Komfortverhalten des Autos
    entscheidend:
        Je höher der Wunsch nach einem brauchbaren Restkomfort ist, desto mehr muss der Augenmerk auf
        größeren Reifenquerschnitten und leichten Felgen liegen.
        Je wichtiger ein sportlich exaktes Fahrverhalten ist, desto geringer sollten die Querschnitte sein-
        entsprechend größer die Felge.
        Dem gegenüber steht das mit steigendem Raddurchmesser (bedingt durch höheres Eigengewicht und
        Massenkonzentration immer weiter entfernt vom Drehzentrum) überproportional abnehmende
        Beschleunigungs- und Bremsvermögen. 

3.) finanzielle Aspekte

    Auch wenn die Preise größerer Felgen und Reifen seit Beginn der 90er Jahre deutlich gesunken sind,
    gilt noch immer die Grundregel: Je größer/breiter, desto teurer.

    Insbesondere Dimensionen in 17"  (in besserer Qualität ab ca. 1.000 EUR) oder 18" (in besserer Qualität
    ab 1.500 EUR) sind wesentlich teurer als Serienradgrößen in 15".

    Darüber hinaus ist auch der höhere Verschleiß der sportlicheren Breitreifen, bedingt durch weichere
    Mischungen und einen entsprechend "sportlicheren" Fahrstil mitsamt dessen finanziellen Folgen beim
    Reifenwechsel nicht zu verachten.
    Ein nur auf der VA ca. 20tkm haltender Reifen schlägt beispielsweise incl. Montage mit ca. 150 EUR zu Buche.

Empfehlungen   

Nach meinen eigenen Erfahrungen mit dem P11 ist die ideale Alltagsgröße eine 7 oder 7,5x16"-Felge mit
205/50/16er Bereifung, da hier ein merklich exakteres Fahrverhalten bei geringen bis kaum spürbaren
Nachteilen in Komfort und Fahrleistungen vorliegt- und auch das Preisniveau erträglich bleibt.   

Für etwas sportlicher orientierte Naturen, deren Fahrkomfort weniger am Herzen liegt und die (auch dank
härterem  Sportfahrwerk) Freude an zügiger Kurvenfahrt und exaktem Fahrverhalten haben, sind mit einem
(möglichst leichten) 7, 7,5 oder 8x17"-Radsatz mit 215/40/17er Reifen gut bedient.
Allerdings sind ab dieser Dimension je nach Motorisierung merklich geringere Fahrleistungen spürbar.

Eher ausschließlich ür die Kurvenspeed- und/oder Optikfreunde bieten sich 18"-Radsätze an.
Diese bieten gegenüber der 17"-Variante nochmals gesteigerte Lenkgenauigkeit und eine recht brutale Optik.

Auf der anderen Seite sind stärkere Verschlechterungen der Fahrleistungen (bei meinem 8,5 und 10x18"-Radsatz subjektiv, als fährt man bei selber Geschwindigkeit einen Gang höher), höherer Verbrauch,
eine schlechtere Dosierbarkeit der Bremsanlage sowie deutlich eingeschränkter Restkomfort zu beanstanden.

Außerdem sind 18"-Felgen mit den für den P11 passenden Reifen mit 35er Querschnitt sehr anfällig für Beschädigungen durch Schlaglöcher o.ä. .

 



 
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