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Serienfahrwerke
Fahrwerkstuning


Fahrwerkstuning 

Der Einbau von Tieferlegungfedern bzw. Sportfahrwerken ist bei allen Fahrwerksvarianten möglich. Auf die richtige Zuordnung (1.6er, 1,8er, 2.0er bzw. Diesel) ist aufgrund der verschiedenen Radlasten nötig.

Dabei gibt es folgende Varianten:

  • 1.) ausschließlich Tieferlegungsfedern
  • 2.) Tieferlegungsfedern kombiniert mit geänderten Dämpfern
  • 3.) ein komplettes Sportfahrwerk (angepasste Federn und Dämpfer)
  • 4.) das INTRAX-Gewindefahrwerk.

Eine grundsätzliche Schwierigkeit beim P11 ist der eher gering bemessene Federweg an der VA.
Serienmäßig stehen ca. 90-100mm freier Federweg zur Verfügung. Hiervon wird ein großer Teil- ca. 70 mm von den serienmäßigen Federwegsbegrenzern eingenommen.
Um genug Federweg zu garantieren, sollten bei Tieferlegungen diese Begrenzer um das Maß der Tieferlegung
Geschieht das nicht, liegt der Wagen "auf Block"- gefährliches Springen ist die Folge.

Tieferlegungen jenseits von echten 70 mm sind aus Sicherheitsgründen mit nicht gehäuseverkürzten Dämpfern nicht zu empfehlen.
Der ansprechenden Optik steht ein zu geringer Restfederweg von unter 1 cm (plus 2 cm Begrenzer) gegenüber.

Beim INTRAX-Gewindefahrwerk sind solche Tieferlegungen unter Umständen eher möglich.

1.) reiner Einbau von Tieferlegungsfedern

Kostengünstigste und häufig angewandte Lösung ist der Einbau von Tieferlegungsfedern in Verbindung mit den Seriendämpfern.

Hierfür gibt es diverse Anbieter (eibach, H&R, lesjoförsWeitec etc.), die jeweiligen Tieferlegungen liegen
meist bei 30-40 mm.

Diese Lösung stellt jedoch nur einen Kompromiss dar, da die Seriendämpfer (insbesondere beim Standardfahrwerk) nicht mit den härteren Tieferlegungsfedern harmonieren und das Fahrverhalten
dadurch unruhiger wird.

Insbesondere reine Federnsätze mit größerer Tieferlegung (Keilform 60/40) sind im Regelfall nicht zu empfehlen, da die Seriendämpfer zum einen nicht auf die Federhärte abgestimmt sind und vorallem durch
die starke Tieferlegung in einem sehr ungünstigen Bereich arbeiten müssen.

Dies äußert sich neben extremem Verschleiß auch in sehr unruhigem Fahrverhalten auf unebener Fahrbahn ,
der Wagen "hoppelt" regelrecht.- (Gefahr des Abflugs bei Bodenwellen in Kurven).


Empfehlenswerte Tieferlegungssätze (mit Seriendämpfern):

Hersteller Tieferlegung lt. Gutachten echte Tieferlegung 
eibach (Modell pro kit)30 mm 30 mm 
vogtland35 mm 35 mm

2.) Tieferlegungsfedern kombiniert mit geänderten Dämpfern

Das Angebot an härteren und ggf. gekürzten Dämpfern ist für den Primera grundsätzlich
eher bescheiden.
Härtere, jedoch nicht gekürzte und daher nur für Tieferlegungen bis max. 50mm empfehlenswerte
Dämpfer werden von folgenden Herstellern angeboten:

Anbieter Typ Eigenschaften 
Kayaba excel G einstellbar 
 Koni rot eher komfortabel 
gelbrecht straff, einstellbar,
Nutenverstellung an der HA
GTS   

Gekürzte Dämpfer werden vorallem durch die Firma GTS Suspension angeboten. Hierbei handelt es
sich im Regelfall um gekürzte KAYABA-Dämpfer- je nach Preisklasse in unterschiedlichen Qualitäten.

Empfehlenswerte Tieferlegungsfedern (in Kombination mit angepassten Dämpfern):

Hersteller Tieferlegung lt Gutachten echte Tieferlegung Besonderheit 
eibach (Modell sportline) 30 mm 50/30 mm
limitiert und neu
nicht mehr
erhältlich
H&R 35 mm 60/40 mm  
lesjoförs (Ventura) 40 mm 55-60/40 mm  

Ein Grenzfall sind die WEITEC-Federn:
Diese setzen sich stark und bieten meist Tieferlegungen bis 70/40, sind aber mangels Restfederweg grenzwärtig.

Von ap-Federn kann nur abgeraten werden, da diese sich fast immer bis "auf Block" setzen.

 

3.) Komplettfahrwerke


Empfehlenswerter, allerdings auch teurer sind Komplettfahrwerke. Hierbei werden Tieferlegungsfedern mit angepassten strafferen und teils gekürzten Dämpfern kombiniert.
In dieser Konstellation ist ein wesentlich sichereres und ruhigeres Fahrverhalten zu erwarten.

Ebenfalls lassen sich mit gekürzten Dämpfern auch stärkere Tieferlegungen als die benannte 40mm mit genügend Sicherheitspolster realisieren.
Der umgangssprachliche Begriff "gekürzte Dämpfer" bedeutet eigentlich nur, daß die Kolbenstange gekürzt oder mit einer Aushubreduzierung versehen ist. Dadurch verschafft man sich etwas mehr Federvorspannung, d.h. im ausgefederten Zustand ist die kürzere Feder trotzdem fest zwischen Stoßdämpfer und Domteller gespannt und kann während der Fahrt nicht herausspringen.
Darüber hinaus wird so der ideale Arbeitsbereich des Dämpfers verlagert, so dass er in Verbindung mit den Tieferlegungsfedern in seinem möglichst gut wirken kann.

Derzeit sind vorallem Fahrwerke von GTS im Umlauf. Hierbei gibts 2 Varianten:

 

Typ GTS 45/35-Fahrwerk GTS 60/35-Fahrwerk 
Komponenten Kombination aus Kayaba-
Dämpfern
und lesjoförs-Federn
Kombination aus Kayaba-Dämpfern
und (gestauchten) lesjoförs-Federn,
in frühen Varianten ap-Federn
Tieferlegung real
 50-60/40 mm (VA/HA)
60-80/40 mm 
Einschätzung durchaus empfehlenswert mangels Restfederweg mit lesjoförs
nur bedingt alltagstauglich, mit
ap-Federn nicht empfehlenswert

 

4.) INTRAX-Gewindefahrwerk

 "Gewindefahrwerk" bedeutet dabei, dass die Fahrzeughöhe (und damit die Tieferlegung) in gewissen Grenzen frei wählbar ist.

Geprüft wurde das Fahrwerk mit einer Tieferlegung von 60/55mm- dies ist auch die Hersteller- empfehlung.

Größere Tieferlegungsraten bis ca. -80 mm sind durchaus (durch kürzere Dämpfer als Serie) möglich. Jedoch sind hierzu Arbeiten an den Achsschenkeln (Ausfräsen) nötig, da sonst die Dämpfer anschlagen und dadurch zerstört werden können.

Grundsätzlich stellt das INTRAX nach wie vor die deutlich teuerste, jedoch beste Variante dar, da eine direkte Abstimmung auf das Fahrzeug vorgenommen wurde.

Der zweite Hauptvorteil des INTRAX ist der generell gegenüber den restlichen (Sport-) Fahrwerken um 15-20mm größere Federweg, welcher sicheren und alltagstauglichen Einsatz auch bei Tieferlegungen jenseits der 60mm gewährleistet.



 
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