Kaufberatung Primera P10 - typische Schwächen
Beitragsinhalt
typische Schwächen
Modellempfehlungen
Active Image

 

Kaufberatung / Alltagserfahrungen / Macken und Schäden am gebrauchten Primera P10

Der Primera P10 wurde von 1990 bis 1996 in Deutschland angeboten.

Beim Kauf eines gebrauchten P10 ist daher klar, dass es sich um ein mindestens 11 Jahre altes Auto handelt, welches sich in den allermeisten Fällen auch nicht mehr in einem fabrikneuen Zustand befindet.

Entsprechend sollte man sich das Wunschauto auch gründlich ansehen- wie jeden älteren Gebrauchten.

Bei ernsthaftem Interesse an einem gebrauchten Primera P11 empfiehlt es sich, zuerst sein Wunschmodell hinsichtlich Modelljahr, Ausstattung und Motorisierung einzugrenzen.

 

Grundsätzlich ist der Primera P10 ein recht solides Auto, welches auch im Alter durchaus als neuer Gebrauchter zu empfehlen ist- gerade im Vergleich zu seinen damaligen direkten Konkurrenten dürfte er häufig der bessere, weil zuverlässigere Kauf sein. 

Die Karosserie ist mechanisch stabil und durch die "Durasteel"-Verwendung auch zum größten Teil recht rostresistent.
Ebenso gibt es wenig bis keinen ernsthaften Ärger mit Motoren, Getrieben und der Elektrik.

Laufleistungen weit jenseits der 200tkm stellen für den Primera grundsätzlich kein Problem dar. 



Jedoch hat auch der P10 seine Wehwehchen- drum eine Aufstellung der typischen Schwächen der Baureihe:

1.) obere Querlenker der Voderachse

Die Lager der oberen Querlenker schlagen je nach Einsatz und Baujahr aus. Dieses Leiden ist typisch für die verbaute Multilenkerachse und konnte bis zur P11-Einstellung in 2002 nicht behoben werden.
Der Schaden äußert sich durch Knackgeräusche bei leichten Unebenheiten sowie im fortgeschrittenen Stadium in merklichem Spiel der Aufhängung, gelegentlich treten auch nervtötende Quietschgeräusche auf.

Die Haltbarkeit der Lager ist mit ca. 80tkm einzuschätzen.

Im Einzelfall sind jedoch deutlich abweichende Laufleistungen (bis >160 tkm) möglich. Tieferlegungen sollen sich lebensverlängernd auswirken.


2.) Auspuffanlage

Die Auspuffanlage ist grundsätzlich als recht rostresistent zu bezeichnen.
Größter Schwachpunkt ist das sog. "Flexrohr" beim 2.0er im vorderen Bereich, welches jenseits der 120tkm  nicht selten verschlissen ist.


Weitere Schäden sind im höheren Alter durch weggerostete und gebrochene Flansche zum Endschalldämpfer bekannt.


3.) Rost

Grundsätzlich ist das Thema Rost zumindest an der Karosserie des P10 mit einer Ausnahme meist kein großes Thema.

Diese Ausnahme ist der Übergang vom Schweller zum hinteren Radkasten. An dieser Stelle, welche beim Öffnen der hinteren Türen meist deutlich sichtbar ist, "blühen" fast alle P10 irgendwann.

Über kürzere Zeit helfen dort Ausbesserungsarbeiten- eine gründliche Sanierung wird nach einigen Jahren aber meist unumgänglich, weil der Rost von innen kommt- irgendwo drückt das Wasser aus dem Radkasten zwischen die Bleche.   

Ebenso ist bei Primera der 90-92er Baujahre Rostbefall im Bereich der hinteren Dome aufgetreten- hier ist ein Check vor dem Kauf sehr wichtig, da Durchrostungen hier zum schnellen TÜV-Tod des Wagens führen. (die Dome sind hinter den seitlichen Kofferramverkleidungen versteckt)

Häufig problematisch sind die Chromtürgriffe beim SE und Invitation : Hier kommt es meist Kontaktkorrosion am Türblech.


4.) Motoren

Die 1.6er (90 PS) sind nahezu unkaputtbar. Ausfälle sind nicht bekannt, bei Beachtung von Ölwechsel sowie ausreichend Kühlflüssigkeit sollten sie ein Autoleben halten.

Allerdings neigen die Vergasermodelle (1990-Mitte 1993) im Alter zu Problemen mit völlig überhöhter Leerlaufdrehzahl und miesen Abgaswerten.
Grund hierfür sind meist falsche Vergasereinstellungen und Schäden an den vielen Unterdruckschläuchen- eine Diagnose ist dabei meist recht aufwendig.
Daher ist beim Gebrauchtkauf der danach angebotene Einspritzer (GA16DE) empfehlenswerter.

 

Ebenso ausgereift sind an sich die 2.0er.

Sie stellen die empfehlenswerteste Kombination dar. Neben ausreichend Vortrieb bieten sie Zuverlässigkeit und im Vergleich zum 1.6 nur wenig höhere Unterhaltskosten.
Beim SR20Di und SR20De (115 PS) sind keine wirklichen Probleme überliefert.

Der SR20DE im GT (150PS) ist grundsätzlich auch unproblematisch, Laufleistungen von über 200 tkm nicht unüblich.
Allerdings sind bei schlechter Pflege und verschusselten Ölwechseln gelegentlich verstopfte Ölleitungen mit entsprechend unschönen Folgen wie eingelaufenen Nockenwellen und Schlimmerem bekannt.

 

5.) Getriebe

Die Getriebe des P10 sind wie die Motoren völlig unauffällig und schadlos.
Probleme traten nur bei einigen 1994er Modelle auf- hier sollten eventuelle Schäden aber schon längst aufgetreten und repariert sein.

Eher könnte man beim Gebrauchtkauf die Probleme mit dem defekten 5ten Gang vieler älterer Getriebe des eGT konfrontiert werden.
Hier ist eine genaue Kontrolle, ob dieser Gang  "rausspringt" sowie Nachfragen beim Vorbesitzer zu empfehlen.



6.) Achsschenkellager

In Einzelfällen und bei hohen km-Ständen (120-150tkm) tauchten Schäden am vorderen Achsschenkellager auf.
Diese äußern sich durch Knackgeräusche beim Lenken im Stand.

 

7.) Lichtmaschine

Bei den 1.6er Modellen scheint die Lichtmaschine, besonders bei den 95/96er Modelljahren in Verbindung mit stärkeren Musikanlagen, etwas anfällig zu sein. 

 

Auch wenn diese Liste scheinbar lang ist, kann der P11 nach Einschätzung der meisten Eigner z.B. im Nissanboard als grundsätzlich auch gebraucht empfehlenswertes, zuverlässiges und kostengünstiges Auto bezeichnet werden.

Wer beim Kauf die obigen Punkte überprüft und die übliche Gebrauchtkaufcheckliste (stimmt km-Angabe, Unfallfreiheit, genereller Zustand) abarbeitet, sollte eigentlich später nicht enttäuscht werden.



 
Weiter >
...::: Template by goP.I.P. :::...